Indien nach Visa-Ablehnung nicht bei der Faustball-WM – Belgien rückt nach

Jul 20, 2023

MANNHEIM. Das Deutsche Generalkonsulat in Mumbai verweigert der indischen Nationalmannschaft die Visa für Teilnahme an Faustball-WM in Mannheim. Das Team aus Belgien wird nun kurzfristig als erster Nachrücker als 16. Team an den Titelkämpfen teilnehmen.

Die indische Delegation hat die Visa-Anträge bereits am 7. Mai 2023 gestellt. Alle Spieler und Offiziellen waren zu den vorgeschriebenen persönlichen Interviews nach Mumbai gereist. Die Flüge nach Deutschland und die Unterkunft in Mannheim waren gebucht und bereits bezahlt. Zwischen dem 12. und 14. Juli erfolgten die Ablehnungen der Visaerteilung durch das Konsulat. Als Gründe wurden genannt, dass die Spieler nicht den erforderlichen Nachweis erbracht hätten, dass Sie in der Lage sind ausreichende Mittel für die Dauer des geplanten Aufenthaltes oder für die Rückkehr zu haben. Des Weiteren wurde ihnen unterstellt, dass die gemachten Angaben nicht glaubhaft seien und begründete Zweifel bestehen würden wieder auszureisen. An dieser Einschätzung hat auch eine weitere Erklärung/Kostenübernahme durch den Weltfaustballverband IFA, des nationalen Verbandes Faustball Deutschland sowie des WM-Trägervereins Faustball² mit Sitz in Mannheim nichts verändert.

Persönliche Bemühungen des IFA-Präsidenten erfolglos

„Das Konsulat in Mumbai mit dem ich persönlich in dieser Woche mehrfach in Kontakt stand sah sich nicht in der Lage unseren indischen Faustballfreunden rechtzeitig vor der für morgen, Freitag 21. Juli 4:00 Uhr geplanten Abreise die erforderlichen Visa zu erteilen“, so ein sichtlich enttäuschter IFA-Präsident Jörn Verleger. „Wir bedauern dies sehr und können die große Enttäuschung unserer jungen Faustballer aus Indien sehr gut nachvollziehen. Die Spieler stammen nicht aus privilegierten Verhältnissen und haben es mit großem Engagement geschafft sich für diese WM zu qualifizieren und die Reise zu finanzieren.“ Für Indien wäre es nach der U18 WM in Nürnberg die zweiter Teilnahme mit einer Nationalmannschaft an einer Faustball-WM gewesen. „Ich verstehe zwar, dass man nach den Special Olympics und den dort „abhandengekommenen“ zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine größere Sensibilisierung vorhanden ist. Wir bedauern aber sehr, dass es nicht möglich war, hier eine bessere Lösung zu finden. Das konterkariert doch auch Bemühungen um Großsportveranstaltungen und Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland. Das verstehe ich nicht“, so Verleger weiter. 

Team Belgien als Ersatz für die WM

„Die Nationalmannschaft von Belgien wurde von uns informiert, dass sie als erster Nachrücker aus Europa den Startplatz von Indien einnehmen können“, so IFA Generalsekretär Christoph Oberlehner zum weiteren Vorgehen. Belgien hat das Startrecht akzeptiert und wird in der Vorrundengruppe D auf die USA, Serbien und Dänemark treffen. „Wir sind den Spielern aus Belgien dankbar für diese Flexibilität und freuen uns nun auf eine herausragende WM, die nun wie geplant mit 16 Teams gestartet werden kann.“

Foto: IFA president Jörn Verleger
Fotonachweis: Moritz Kaufmann / IFA

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