Auf dem Weg zur Titelverteidigung bekommt es die deutsche Faustball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2023 in Mannheim in der Vorrunde mit der Schweiz, Italien und Namibia zu tun. Das ergab die Auslosung, die am Mittwochabend übertragen wurde. Spannung verspricht dazu die Vorrundengruppe B, in der es Vize-Weltmeister Österreich mit den drei südamerikanischen Teams Brasilien, Chile und Argentinien zu tun bekommt.
Sie wird besonders, die Faustball-Weltmeisterschaft. Da ist sich WM-Geschäftsführer Sönke Spille sicher. Seit 2019 laufen die Planungen für die Welttitelkämpfe in Mannheim, seit Sommer 2022 hat Spille die Leitung des WM-Organisationskomitees übernommen. Zum ersten Mal mussten die teilnehmenden WM-Teams eine Qualifikation durchlaufen, dazu wird zu jeder Uhrzeit nur eine Begegnung angepfiffen – den Mannschaften wird somit die komplette Aufmerksamkeit geschenkt. „Zum ersten Mal wird in einer Indoor-Arena eine Weltmeisterschaft auf Naturrasen ausgetragen. Wir sind unheimlich stolz, hier für eine echte Premiere zu sorgen.“
Nick Trinemeier träumt von Heim-WM in Mannheim
Wenn am 28. und 29. Juli die Finalspiele in der SAP Arena stattfinden, will auch das deutsche Team bei der Heim-WM um den Titel mitspielen. „Wir wollen zu hundert Prozent Weltmeister werden. Das ist unser Anspruch, wir wissen um die Qualität, aber das wird trotzdem kein Selbstläufer“, sagt Nick Trinemeier. Zwei Weltmeistertitel hat der Mannheimer bereits gewonnen, wurde dazu World-Games-Sieger und Europameister.
Die Weltmeisterschaft in seiner Heimatstadt könnte nun der Höhepunkt seiner Karriere werden – wenn er von Bundestrainer Olaf Neuenfeld Ende Mai in den zehnköpfigen WM-Kader berufen wird. „Die Hoffnung ist natürlich groß“, sagt Trinemeier: „Ich hoffe, meine Chancen sind das auch. Wir haben einen super starken Kader. Das haben wir letztes Jahr bei beiden Höhepunkten gesehen. Wir konnten zwei Kader stellen, die bis auf zwei Spieler ausgetauscht wurden. Und trotzdem konnten wir beide Titel gewinnen. Daran sieht man, wie ausgeglichen die Mannschaft ist. Ich werde mich voll reinhängen. Das wird aber ein hartes Stück Arbeit.“
Bereits nach dem Auftakttrainingslager der Nationalmannschaft Anfang April in der Türkei wird der aktuell 18 Spieler umfassende Kader auf 14 Akteure verkleinert. Über Pfingsten wird dann im Rahmen eines Lehrgangs in Mannheim der WM-Kader nominiert.
Hochklassige Spiele bereits in der Vorrunde
Sollte Trinemeier es in den WM-Kader schaffen, dann warten auf ihn und das deutsche Team bereits in der Vorrunde einige reizvolle Begegnungen. Am Samstag, 22. Juli, trifft Deutschland im Eröffnungsspiel auf Namibia (14 Uhr). „Auf dieses Spiel freue ich mich besonders“, sagt Trinemeier, der einst selbst in Afrika weilte und dort auch einige Spieler des Kaders kennenlernte: „Insgesamt ist es eine spannende und coole Gruppe mit hochklassigen Spielen von Beginn an.“
Am Sonntagabend, 19 Uhr, trifft Deutschland in der Neuauflage des World-Games-Endspiels von 2022 auf die Schweiz, das möglicherweise zum Kampf um den Gruppensieg werden könnte.
Den Vorrundenabschluss gibt es am Montagmorgen, 10 Uhr, im Rahmen des Schools Day gegen Italien. „Wir haben die besten Voraussetzungen, unsere vergleichsweise kleine und nicht so in den Medien präsente Sportart hier im besten Licht zu präsentieren. Das geht am besten mit solchen Events. Ich bin froh, dass der Verband und das Organisationsteam zugesagt haben, dass wir für das Spiel gegen Italien vormittags 2000 Schüler ins Stadion holen“, so Trinemeier.
WM-Spiele im Rhein-Neckar-Stadion und SAP Arena
Sollte Deutschland einen der ersten beiden Plätze in der Vorrundengruppe belegen, qualifiziert sich das Team direkt für das Viertelfinale am Mittwoch. Die Dritt- und Viertplatzierten bekommen es jeweils mit den Siegern der Gruppen C und D zu tun. Alle Vorrundenspiele werden im Rhein-Neckar-Stadion von Fußball-Verbandsligist VfR Mannheim ausgetragen, das sechs der acht Wettkampftage der Schauplatz der 16. Faustball-Weltmeisterschaft sein wird. „Die Heimat des VfR Mannheim wird dafür in ein Faustball-Stadion verwandelt“, sagt WM-Geschäftsführer Sönke Spille. Zwei Faustballfelder wird es geben, dazu wird eine mobile Tribüne errichtet, die es den Fans ermöglichen wird, den Stars der Faustball-Szene ganz nah zu kommen.
Spannung versprechen in der Vorrunde auch die drei weiteren Vorrundengruppen. So trifft Vizeweltmeister Österreich in der Gruppe B mit Brasilien (3. Platz WM 2019 und World Games 2022), Chile und Argentinien auf gleich drei südamerikanische Teams. In der Gruppe C trifft Tschechien auf Neuseeland, Australien und Japan, in der Gruppe D treffen die USA, Dänemark, Serbien und WM-Neuling Indien aufeinander. „Bei den Favoriten wird man nicht um die üblichen Verdächtigen herumkommen wie die Schweiz, Deutschland, Österreich und Brasilien. Diese Vier werden sicher um den Titel spielen. Chile hat sicher wie Argentinien und Italien Außenseiterchancen. Sie können die Großen sicherlich ärgern.“
Tagestickets im Verkauf – 30 Prozent Rabatt bis April
14.000 Tickets haben die Organisatoren für die WM-Woche bislang verkauft, ab sofort besteht die Möglichkeit auch Einzeltickets im Rhein-Neckar-Stadion zu erwerben. „Schnellentschlossene haben dabei die Chance, bis zum 22. April gleich 30 Prozent auf jedes Tagesticket zu bekommen“, betont Spille. Einzeltickets für die SAP Arena wird es ab dem 22. Mai geben.