Rückblick Tag 7 – Deutschland und Österreich stehen im WM-Finale

Jul 28, 2023

Die Faustball-Weltmeisterschaft ist in die SAP Arena umgezogen. Zunächst gewinnen die USA den President’s Cup und beenden die Meisterschaft auf Rang neun. Italien gewinnt gegen Dänemark und belegt Platz sieben im Endklassement. Die mit Spannung erwarteten Halbfinals gehen dann jeweils in drei Sätzen an die Favoritenteams aus Deutschland und Österreich. Die unterlegenen Mannschaften aus Brasilien und Schweiz spielen um Bronze.

Der President’s Cup der Faustball-WM geht an die USA
USA – Namibia 3:1 (11:7, 11:9, 10:12, 11:8)

Das erste Spiel in der SAP Arena bringt den favorisierten Amerikanern den Sieg im President’s Cup. Die US-Boys legen einen Start nach Maß hin und punkten im Service immer wieder sehenswert durch Todd Strassberger. Im dritten Satz ist USA schon siegessicher, jedoch kämpfen sich die Afrikaner zurück ins Spiel und gewinnen knapp 12:10 in Verlängerung. Nach einem erneuten Seitenwechsel sind die USA wieder tonangebend und bejubeln am Ende verdient den Sieg des President’s Cup.

Italien gewinnt das Spiel um Platz sieben
Italien – Dänemark 3:1 (5:11, 9:11, 12:10, 6:11)

Italien blieb nicht viel Zeit, die Enttäuschung über das Nichterreichen des Spiel um Platz fünf zu verdauen. Gegen Dänemark waren vier Sätze Konzentration nötig, um das Minimalziel mit Platz sieben zu erreichen. Dänemark hat Probleme, eine stabile Defensivarbeit zu etablieren und die italienischen Angreifer punkten regelmäßig mit kurz gespielten Bällen. Erst als Italien die Top-Formation vom Feld nimmt und den Nachwuchs-Spielern Einsatzzeit gibt, kann Dänemark ins Spiel finden und schlägt aus der Schwächephase der Italiener Kapital. Zurück mit Runer, Prudenziati & Co. auf dem Feld sind die Verhältnisse jedoch schnell wieder zurecht gerückt und Italien gewinnt verdient und am Ende deutlich mit 3:1.

Halbfinale 1

Deutschland sichert sich ungefährdet das Ticket für das Finale
Brasilien – Deutschland 0:3 (9:11, 8:11, 7:11)

Das erwartet hochstehende Halbfinale bringt die SAP Arena zum Kochen. Deutschland kann in drei Sätzen das südamerikanische Team vom Zuckerhut besiegen und steht im Finale der Heim-Weltmeisterschaft. Brasilien kann phasenweise das von Deutschland vorgegebene Niveau halten und gestaltet alle Sätze ausgeglichen. In den entscheidenden Phasen ist die Routine und Konsequenz von Deutschland jedoch zu perfekt. Brasilien versucht mit verschiedenen taktischen Formationen das deutsche Angriffsspiel in den Griff zu bekommen, kann jedoch den deutschen Erfolg nie ernsthaft gefährden. Nach rund 50 Minuten fliegen die Fäuste der deutschen Nationalmannschaft nach oben und die Emotionen sind allen Spielern anzusehen. Deutschland steht zum vierten Mal in Folge im Finale der Faustball-Weltmeisterschaft.

Olaf Neuenfeld (Cheftrainer Deutschland): „So eine Atmosphäre haben wir alle noch nicht erlebt. Ich bin heute fertiger als meine Spieler. Das Ergebnis hört sich deutlicher an als es war. Die Sätze waren knapp, sie hätten jederzeit mit ein, zwei Bällen kippen können. Brasilien ist eine extrem starke Mannschaft. Sie haben alles versucht, taktisch auch umgestellt, aber wir haben die richtigen Reaktionen gezeigt. Die Spielvorbereitung auf ein solches Spiel ist total anders. Es ist so laut. Wenn ich neben Patrick stehe, kann ich ihm etwas sagen, aber schon in fünf Metern Entfernung hört er mich nicht mehr.“

Patrick Thomas (Hauptangreifer Deutschland): „Das ist meine vierte Weltmeisterschaft, aber diese ist mit nichts zu vergleichen. Das ist ein absolutes Highlight. Wir mussten uns ein bisschen anpassen, weil der Rasen anders war als in der Vorrunde. Der Ball springt nicht so hoch, man muss bei der Angabe schon Druck aufbauen, aber das ist uns gut gelungen. Die Atmosphäre ist absolut genial. Man kommt hier rein und fängt schon an zu Grinsen. Überall sind Fahnen, die Menschen sind in Partylaune, da macht es einfach nur Spaß, Faustball zu spielen.“

Mateus Kuntzler (Zuspieler Brasilien): „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber leider hat es nicht gereicht. Deutschland war stärker. Es gab einige wenige Bälle, die das Spiel zugunsten von Deutschland entschieden haben. Aber um Weltmeister zu werden, muss man Deutschland schlagen. Ziel ist nun die Bronzemedaille. Es macht total Spaß, in einer solchen Halle zu spielen. Die Stimmung war super. Wir haben gedacht, dass der Ball etwas mehr springt.“

Halbfinale 2

Österreich schlägt im zweiten Halbfinale die Schweiz in drei Sätzen
Schweiz – Österreich 0:3 (8:11, 9:11, 8:11)

Auch im zweiten Halbfinale bleibt die Überraschung aus. Im Ergebnis deutlich gewinnt Österreich gegen die Schweiz und spielt am morgigen Sonntag um Gold gegen Deutschland. Die Schweizer kämpfen aufopferungsvoll, können aber am Ende der mannschaftlichen Geschlossenheit von Österreich nichts Entscheidendes entgegenbringen. Raphael Schlattinger und Ueli Rebsamen halten das Spiel mit druckvollen Angriffen offen, doch in den entscheidenden Phasen kann Österreich, angeführt von Karl Müllehner, die entscheidenden Punkte markieren. Für die Schweiz geht es im Bronze-Spiel gegen Brasilien, Österreich trifft auf Deutschland und spielt um den Weltmeister-Titel.

Oliver Lang (Cheftrainer Schweiz): „Österreich zieht verdient ins Finale ein. Sie waren auf allen Positionen genau die zwei, drei Punkte besser, die sie am Ende auch mehr zum Satzgewinn hatten. Morgen geht es nun um die Bronzemedaille – und diese wollen wir auch gewinnen. So etwas wie in der SAP Arena mit dieser Stimmung war noch nie da. Die Fans feiern, das ist toll.“

Ueli Rebsamen (Kapitän und Angreifer Schweiz): «Wir haben leider immer wieder ein paar dumme Fehler eingestreut, was bei den Österreichern nicht der Fall war. Das war letztlich der Unterschied. Die Atmosphäre in der Arena ist einmalig. Das werden wir als Randsportart wahrscheinlich so schnell nicht mehr erleben.»

Siegfried Simon (Cheftrainer Österreich): „Das war ein hartes Stück Arbeit. Das 3:0 ist vielleicht vom Ergebnis her eindeutig, das Spiel war es aber bei weitem nicht. Entsprechend glücklich sind wir, im Finale zu sein. Das war Finale und der Titel sind das selbsterklärte Ziel. Daran arbeiten wir seit dem Trainerwechsel, also seit Oktober letzten Jahres. Umso schöner, dass wir diesem Ziel ein Stück nähergekommen sind. 2007 bei meinem WM-Titel in Oldenburg war auch eine sehr laute Stimmung. Zwar haben wir nicht in einer Halle gespielt, aber es war ähnlich. In den letzten Trainingslagern haben wir uns genau auf diese Situation vorbereitet.“

Alle Spiele der WM sind im Livestream auf fistball.tv zu sehen.

Tickets: tickets.faustballwm.de

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