Mannheim wird das Zentrum der Faustball-Welt – Finalspiele in der SAP Arena – Logo veröffentlicht
Von Falk-Stéphane Dezort
Nach 1972, 1982 und 2007 findet vom 22. bis 29. Juli 2023 zum vierten Mal eine Weltmeisterschaft im Feld-Faustball in Deutschland statt. Genauer: Mannheim wird in etwas mehr als zwei Jahren das Zentrum der Faustball-Welt sein. Jetzt, rund 800 Tage vor der Großveranstaltung, haben Faustball-Verband, Deutsche Faustballliga (DFBL) , die Stadt Mannheim und der Ausrichterverein TV Käfertal (TVK) das offizielle Logo der 16. WM präsentiert.
„Dieses Turnier wird ganz besonders“, kommt Jörn Verleger, Präsident des Internationalen-Faustball-Verbandes, ins Schwärmen. Im weiß-rot gehaltenem Schriftzug auf blauem Grund finden sich die Farben der Stadt Mannheim sowie der DFBL und des TVK wieder, erklärt Verleger. Zudem assoziiere er mit der lang gezogenen Schriftart, die extra für das Turnier kreiert wurde, das Spielfeld und die Dynamik des Sports.
Mit dem TVK ist kein unbeschriebenes Blatt in der deutschen Faustball-Landschaft mit der Organisation dieser Großveranstaltung beauftragt. Bereits von 2018 bis 2020 fand in der Mannheimer GBG-Halle die Deutsche Hallen-Faustball-Meisterschaft statt. „Der zeitliche Vorlauf ist ein ganz anderer“, betont Jörg Trinemeier, Vorsitzender des TV Käfertal, die planerischen Unterschiede. „Es gibt mehr Themen und mehr Variablen, die in den Blick genommen werden.“ Dazu gehört unter anderem auch, die passenden Spielorte zu finden. So werden die Vorrundenspiele im Rhein-Neckar-Stadion ausgetragen, hier absolviert der Fußball-Verbandsligist VfR Mannheim seine Spiele.
Für die Endrunde geht es dann in das Schmuckstück der Region – die SAP Arena. „Die WM ist eine große Bereicherung für unser Portfolio“, sagt Jens Reitmann, Leiter des operativen Geschäfts der SAP Arena. „Wir hatten schon große Spiele im Eishockey, im Handball oder auch Motorsportveranstaltungen. Aber Faustball ist komplett neu. Ich kann es kaum erwarten.“
Und mit dem Ausflug in die größte Veranstaltungshalle der Region betreten die Verantwortlichen auch Neuland. Denn in Mannheim wird es das erste Mal sein, dass eine WM-Endrunde zwar auf Naturrasen, aber unter einem Dach ausgetragen wird. „Die Idee ist besonders. Wir wollen die WM zu einer außergewöhnlichen Veranstaltung machen“, sagt Trinemeier. „Sie soll sowohl nach außen als auch nach innen hin strahlen.“ Darüber hinaus erklärt der TVK-Vorsitzende, dass momentan Gespräche mit der Bundesgartenschau, die ebenfalls 2023 in Mannheim stattfindet, bezüglich einer Kooperation laufen. „Wir wollen, dass die Leute nicht nur wegen des Faustballs kommen, sondern auch wegen des ganzen Drumherums.“
Selbstverständlich, betont Trinemeier, könne man eine solche Veranstaltung nicht ohne ehrenamtliche Helfer auf die Beine stellen. Auch deshalb bekämen die Endspiele in der SAP Arena für den TVK noch einmal eine ganz besondere Note. „Hier ist alles inklusive. So können sich unsere Vereinshelfer an den Finaltagen auch mal zurücklehnen und genießen. Das ist ein schöner Nebeneffekt.“
Zurücklehnen und genießen kommt für die Spieler der Deutschen Nationalmannschaft hingegen nicht in Frage. Nach drei Goldmedaillen in Serie will man auch 2023 vor heimischem Publikum ganz oben auf dem Podest stehen. „Es wäre nicht authentisch zu sagen, dass wir mit dem Halbfinale zufrieden sind“, sagt Nationalmannschaftsangreifer Patrick Thomas, der für das offizielle Logo als Model fungierte. Für ihn gebe die „WM vor der Haustür“ – in der Faustball-Bundesliga sammelt er mit dem TSV Pfungstadt einen Titel nach dem anderen – noch einmal einen besonderen Motivationsschub. „Da wird es sicher leichter fallen, sich durch das Training zu quälen.“
Und auch drei Mannheimer fiebern der Weltmeisterschaft in der Heimatstadt entgegen. Mit Nick Trinemeier, Marcel Stoklasa und Felix Klassen stehen gleich drei Spieler vom TVK im engeren Kreis der Nationalmannschaft. „Die WM ist das Größte, was du spielen kannst“, sagt Stoklasa. „Man hat schon bei der Heim-DM gesehen, was da für eine Stimmung aufkommt, wenn die ganze Hütte hinter dir steht. Und hier vor 10.000 Zuschauern auflaufen zu dürfen, wäre ein Höhepunkt.“ Für Klassen hat die Logo-Präsentation die WM-Phase offiziell eingeleitet. „Es ist schön, dass wir als Sportler wieder Ziele haben.“ Klassen hat noch kein internationales Turnier gespielt und will „unbedingt die Chance nutzen“, sich für den WM-Kader zu qualifizieren. Rund 800 Tage hat er dafür noch Zeit.